Europäischer Protest-Tag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Jedes Jahr am 5.Mai ist der europäische Protest-Tag
zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.
An diesem Tag geht es in vielen Aktionen
um die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.
Früher gab es viele Demos an diesem Tag.
Seit 2020 finden die Aktionen online statt.
Auch das Frauen-Beauftragten Projekt von Weibernetz macht online mit.
Frauen mit Beeinträchtigung sind oft nicht gleichgestellt in der Gesellschaft.
Wir haben Frauen-Beauftragte nach ihrer Meinung gefragt:
"Welches Recht zur Gleichstellung fehlt dir in deinem Leben?"

Eine Frauen-Beauftragte aus Hamburg spricht über Sexualität und Familie:
„Die Frauen mit Beeinträchtigung sollte selber entscheiden können,
ob sie Mutter werden möchte oder nicht.“
Eine Frauen-Beauftragte aus Erfurt spricht über politische Teilhabe:
„Ich will, dass wir mitbestimmen dürfen was die Politik betrifft.“
Aber auch im Alltag fehlt die Gleichstellung.
Eine Frauen-Beauftragte aus Bremerhaven sagt:
„Ich würde mich freuen,
wenn es Toiletten speziell für Frauen im Rollstuhl gibt.
Keine Allgemein-Klos für Rollstuhlfahrer.
Frauen mit Behinderungen sind nicht nur Behinderte
sondern auch Frauen.“

Die berufliche Teilhabe ist auch ein wichtiges Thema
für Menschen mit Behinderung.
Eine Frauen-Beauftragte aus der Region Kölln sagt:
„Wenn ein Mensch mit Behinderung
auf einen Arbeitsplatz in einer Werkstatt angewiesen ist,
kann er nur in einer Werkstatt arbeiten,
die in der Nähe seiner Wohnung ist.
Die Beschäftigten der Werkstatt können nicht selbst aussuchen,
in welcher Werkstatt sie arbeiten möchten.
Möchten sie die Werkstatt wechseln, müssen sie umziehen.
Diese Reglung gilt für Menschen ohne Behinderung nicht.
Sie können frei wählen wo sie arbeiten möchten.
Hier sind Menschen mit und ohne Behinderung
noch nicht gleichberechtigt.“
Eine Frauen-Beauftragte aus Berlin sagt:
„Ich finde es blöd,
dass Menschen mit Beeinträchtigung in der Werkstatt weniger Geld verdienen,
als Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt.“

Zur Gleichstellung gehört auch der Zugang
zu Informationen und Beratung.
Daher wünscht sich eine Frauen-Beauftragte aus Berlin:
„Die Behörden-Unterlagen soll es
auch in Leichter Sprache geben.“
Auch eine Frauen-Beauftragte aus Leipzig sagt:
„Leichte Sprache in Falt-Blättern
z.B. bei Ärzten und Behörden ist wichtig.“

Frauen mit Behinderung erleben besonders oft sexuelle Gewalt.
Eine Frauen-Beauftragte aus Göttingen
erzählt aus dem Werkstatt-Alltag:
„Es kommt immer noch zu vielen Übergriffen
auf Frauen mit Behinderung.
Auch wenn die Frauen sagen,
dass sie etwas nicht wollen,
passieren diese Fälle trotzdem.“
Es ist Zeit hinzuschauen
und Frauen mit Beeinträchtigung ernst zu nehmen!
Die Frauen-Beauftragten aus Gremsdorf fordern:
„Wir Frauen wollen mehr echte Selbstbestimmung!
Selbstbestimmung soll es nicht nur auf dem Papier geben.
Sie soll in der Realität auch umgesetzt werden!“